Sonntag, 10. Januar 2016

Ich lebe noch!

Ja, ich lebe noch! Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell und ich komm gar nicht mehr dazu, hier rein zu schreiben. Ich kann gar nicht glauben, dass die erste Hälfte meines Auslandsjahres schon vorbei ist. 5 Monate sind wir jetzt hier und sechs Monate bleiben uns noch.
Auch wenn die Weihnachtszeit jetzt schon wieder ein bisschen her ist, will ich trotzdem noch etwas darüber schreiben, wie ich Weihnachten hier erlebt habe, vorher habe ich leider einfach nicht geschafft. Die Vorweihnachtszeit war natürlich ganz anders als daheim. Wir haben uns zwar einen Adventskalender und einen Adventskranz gebastelt, doch es war einfach nicht das gleiche. Die Temperaturen stiegen in die Höhe und bei über 30 Grad, Sonnenschein und kurzer Hose kommt einfach keine Weihnachtsstimmung auf. Man könnte jetzt meinen, dass wir dadurch starkes Heimweh gekriegt haben könnten, aber so war es nicht. Ich persönlich fand es gar nicht so schlimm, dass es mal anders war, als so wie ich es die letzte 18 Jahre hatte. Ich glaube eher, dass ich mein nächstes Jahr Weihnachten in Deutschland dadurch intensiver und besonderer erlebe. Im Colegio hingegen haben sich alle sehr bemüht Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. In den letzten beiden Wochen, bevor die Kinder in ihrer Weihnachtsferien entlassen wurden, wurde alles noch weihnachtlich geschmückt und es liefen Weihnachtslieder. Am 17. Dezember war dann die große Weihnachtsfeier, an der alle Kinder und teilweise auch die Eltern der Kinder gekommen sind. Die Turnhalle wurde mit großen Mühen geschmückt und die Lehrer haben für jedes der Kinder mindestens zwei Geschenke gekauft.
Die weitere Show war dann wirklich etwas außergewöhnlich und übertrieben, aber wir sind hier ja auch in Chile! Nachdem jede Gruppe noch etwas kleines aufgeführt hatte, mussten wir drei Deutsche uns als „Weihnachtshelferlein“ verkleiden. Ich musste einen Rock anziehen, der mir einfach viel zu kurz war, aber was macht man nicht alles für die Kinder :D. Wir haben uns dann draußen mit dem Weihnachtsmann getroffen, denn später sollten wir dann zusammen mit ihm in einem Feuerwehrauto (!) mit mindestens zehn Feuerwehrmännern (!) vorfahren. Wenn das nicht schon genug gewesen wäre, wurden noch zwei Biker organisiert, die dann mit ihren Motorrädern und mit Sophia hinten drauf in die Turnhalle fuhren, um den Weihnachtsmann anzukündigen. Das alles sorgte natürlich für große Aufregung und Freude bei den Kindern. Das Feuerwehrauto fuhr dann mit lautstarker Sirene vor, Miriam und ich stiegen hinter dem Weihnachtsmann aus und liefen mit den tonnenschweren Geschenkesäcken in die Turnhalle. Dort wurden wir mit großem Jubelgeschrei empfangen und ich kam mir irgendwie ein bisschen wie im Film vor. Jeder hat dann sein Geschenk gekriegt, es wurden noch tausende von Fotos geschossen und dann wurden alle in die Ferien entlassen. Die meisten waren darüber aber eher traurig, als froh, da es ihnen im Colegio sehr gut geht und sie jetzt fast drei Monate zuhause sein müssen, wo es ihnen teilweise nicht so gut geht.
Wir haben erst Ende Januar Ferien, bis dahin streichen wir die Säle in der Schule noch fertig, wobei wir auch unseren Spaß haben :).

An Heiligabend war ich dann bei einer Tía eingeladen und habe mit ihrer Familie Weihachten verbracht. Es war ein sehr schöner Abend und ich hab mich sehr gefreut, dass ich eingeladen wurde, doch auch da hat einfach dieser weihnachtliche Flair gefehlt, den man Zuhause hat.










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