Alles
begann mit unserem Zwischenseminar in la Serena, also im sogenannten
„kleinen Norden“ Chiles. Ein überschaubares Städtchen, das für
chilenische Verhältnisse ganz ansehnlich war, doch ehrlich gesagt
habe ich von der Stadt an sich gar nicht so viel mitbekommen. Ich
freute mich sehr auf das Seminar, ich freute mich, Leute kennen zu
lernen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich und mich mit
ihnen austauschen zu können. Ich hatte ehrlich gesagt hohe
Erwartungen an das Seminar, versprach mir irgendwie viel davon und
wurde letztendlich auch überhaupt nicht enttäuscht. Im Gegenteil,
es war noch schöner, als ich es erwartet hatte. So viel geredet,
reflektiert, gelacht, Werwolf gespielt, Spanisch gesprochen und
geredet (Die Einheiten waren überwiegend auf Spanisch) und über
mich selbst gelernt, habe ich glaube ich noch nie oder schon lang
nicht mehr. Denn wann setzt man sich schon mal mit Stift und Papier
hin und lässt das letzte halbe Jahr Revu passieren? Wann überlegt
man sich schon mal, was einen im letzten halben Jahr traurig und was
einen glücklich gemacht hat? Ehrlich gesagt habe ich das vorher noch nie gemacht. Klar
ist es eine Ausnahmesituation, ich bin in Chile und habe die letzten
sechs Monate völlig anders verbracht, als ich es bisher gewöhnt
war. Doch ich glaube so ein Rückblick, den man ganz für sich
alleine macht, nicht für andere, nur für sich, kann auch Zuhause,
in der normalen Umgebung nicht schaden. Natürlich habe ich mich
nicht nur mit mir auseinandergsetzt, das wäre dann doch auf Dauer
langweilig, sondern wir haben auch viel über die chilenische Kultur
gesprochen und uns ausgetauscht. Es war unglaublich interessant,
welchen Blick die anderen auf Chile haben, was man bestätigen konnte
oder auch Dinge, die einem selber noch gar nicht so bewusst
aufgefallen waren, zu erfahren. Das i-tüpfelchen dabei war, dass wir
das Glück hatten, einen Chilenen als Teil der Leitung zu haben, und
so aus direkter Hand, seine Meinung und Erklärungen zu unseren
Beobachtungen zu hören.
Wir
haben uns unter anderem damit befasst, was wir an Chile inspirierend
finden, was wir lieben, aber auch was uns komisch vorkommt und was
uns theoretisch auch manchmal richtig „blockiert“. Auch darüber
hat ich mir vorher eigentlich nie so intensiv Gedanken gemacht. Klar,
mir sind sowohl positive, als auch negative Sachen aufgefallen, doch
ich habe mich nicht weiter mit dem Hintergrund beschäftigt.
Alles
in allem war das eine sehr gelungene Woche mit total coolen Leute ,
in der ich auf jeden Fall viel Motivation für das nächste halbe
Jahr geschöpft habe.
Nach
dem Seminar sind wir dann direkt weiter Richtung Norden. Ich dachte
ja eigentlich wir sind schon im Norden, aber Irrtum! Wir durften
locker noch mal 17 Stunden im Bus verbringen. Wenn ich wieder in
Deutschland bin wird mir die Strecke zwischen Ausgburg und Berlin
wahrscheinlich total lächerlich und alltäglich vorkommen. Was sind
schon 500 km? :D
Leider
war die Busfahrt größtenteils nachts und man konnte deswegen nicht
viel sehen, von dem was um einen rum geschah. Doch dass ich Abends
mit fast identischem Ausblick eingeschlafen, wie ich am Morgen
aufgewacht bin, sagt irgendwie schon alles. Kilometer lang nichts
außer beeindruckender Wüstenlandschaft, von einer Menschenseele
keine Spur. Chile ist wahnsinnig dünn besiedelt – zumindest für
uns Deutsche. Während die Chilenen 17 Millionen Einwohner haben,
bringen wir 80 Millionen Menschen unter und sind nicht einmal halb so
groß...
Irgendwann
nach endlosem „Nichts“ kamen wir tatsächlich dort an, wo wir hin
wollten. Ich war vorher noch nie in einer Wüstenstadt und war
wirklich beeindruckt. Mitten im Nirgendwo, plötzlich eine Stadt.
Eine Stadt in der trockensten Wüste der Welt. San Pedro de Atacama.
Früher war die Stadt ein eingeschlafenes Dorf, doch der Tourismus
hat sie wieder aufblühen lassen, denn San Pedro ist der perfekte
Ausgangspunkt für die schönsten Landschaften unserer Welt. Dass
dort alles vom Tourismus lebt, merkt man auch sofort, wenn man
ankommt. Mir kam die Stadt ein bisschen gestellt vor, etwa wie ein
Museum. Alle Schilder waren aus Holz angefertigt, jedes zweite Haus
ist eine Tourimusagentur und auf Einheimische trifft man selten.
Trotz des großen Andrangs, hat es mir dort gut gefallen. Besonders
schön war die „Feria“, ein Markt voll von Kunsthandwerk und der
perfekte Ort, billig Mitbringsel zu shoppen. Doch wir hatten noch
etwas viel tolleres vor uns:
Eine
viertägige geführte Jeeptour durch die Wüste und durch die
Einsamkeit. Am Abend bevor es losging haben wir uns mit meinen Eltern
getroffen. Es war natürlich sehr schön sie wieder zu sehen, aber
auch ein bisschen komisch. Nach so langer Zeit und so weiter
Entfernung standen sie plötzlich vor mir in „meinem“ Land. Nach
zehn Minuten war aber alles schon wieder so vertraut wie früher und
es kam mir so vor als wären wir nie so lange getrennt gewesen.
Am nächsten Morgen ging es dann jedenfalls ab in die Einsamkeit mit meinen Mädels ohne meine Eltern. Mit einem bolivianischen, sehr sympathischen Guide, einem französischen Paar und einer Israelin saßen wir in einem Jeep und haben uns drei Tage von der Schönheit eines bolivianischen Naturschutzgebiet verwöhnen lassen. Am ersten Tag ging es gleich mal hoch auf 5000 Höhenmeter, um die sogenannten „Geysire“ bewundern zu können. Neben Falmingos und unzähligen schönen Lamas haben wir wunderschöne Landschaftsabschnitte gesehen. Aber das können die Bilder glaub ich besser ausdrücken als ich. Ich kann nur sagen, dass es eine unglaublich schöne Erfahrung war.
Am nächsten Morgen ging es dann jedenfalls ab in die Einsamkeit mit meinen Mädels ohne meine Eltern. Mit einem bolivianischen, sehr sympathischen Guide, einem französischen Paar und einer Israelin saßen wir in einem Jeep und haben uns drei Tage von der Schönheit eines bolivianischen Naturschutzgebiet verwöhnen lassen. Am ersten Tag ging es gleich mal hoch auf 5000 Höhenmeter, um die sogenannten „Geysire“ bewundern zu können. Neben Falmingos und unzähligen schönen Lamas haben wir wunderschöne Landschaftsabschnitte gesehen. Aber das können die Bilder glaub ich besser ausdrücken als ich. Ich kann nur sagen, dass es eine unglaublich schöne Erfahrung war.
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